05 Aug
1. Frauen
DFB-Pokal der Frauen: HSG-Frauen zufrieden trotz Aus in der 1. Runde
Als Landespokalsieger durften wir erstmals im DFB-Pokal antreten. Beim Fußballfest im Rostocker Leichtathletikstadion fuhr Zweitligist FSV Gütersloh 2009 einen souveränen 7:0-Sieg ein.
Seit Wochen fieberten wir auf diesen Tag hin. Nach unserem unerwarteten Sieg im Landespokalfinale durften wir erstmals in der noch jungen Geschichte der HSG-Frauen in der 1. Runde des DFB-Pokals antreten. Eine harte Vorbereitung, sowohl sportlich als auch
organisatorisch, lagen hinter uns, bevor das große Spektakel am 4. August 2019
im Rostocker Leichtathletikstadion endlich steigen konnte. Während das Team
sich mit drei Trainingseinheiten pro Woche auf das Spiel vorbereitete, liefen bei
einer Vorlaufzeit von nur 3 Wochen auch hinter den Kulissen bei Teammanager
Andreas Kaatz und seinem Organisationsteam die Drähte heiß. Am Abend vor dem
Spiel hatte sich das Team zum gemeinsamen Essen getroffen. Zur Erinnerung zeigten
wir noch einmal das Video mit den schönsten Erinnerungen an das „Wunder von
Waren". Als Überraschung und zusätzliche Motivation gab es Videobotschaften von
Mitgliedern und Unterstützern unserer HSG-Familie aus nah und fern, die bei
allen Anwesenden Gänsehaut auslösten, insbesondere jedoch bei denen, die schon bei unseren Anfängen
vor 5 Jahren dabei waren.
Zu Gast war mit dem Zweitligisten FSV Gütersloh 2009 die stärkste Mannschaft, die uns das Los hätte bescheren können. Natürlich konnte unsere Devise in diesem Duell zwischen David
und Goliath nur sein, hellwach ins Spiel zu gehen und kein frühes Gegentor zu fangen. Doch bereits nach sechs Minuten schob Annalena Rieke, die bereits 10 Bundesliga-Spiele für den FF USV Jena und 32 Spiele in den U-Nationalmannschaften des DFB absolviert hat, zum 1:0 für die Gäste ein. Der Klassenunterschied zeigte sich von Beginn an sowohl in der physischen Präsenz, als auch im technischen Bereich und bei der Spielübersicht. Bis zur 25. Minute musste HSG-Torhüterin Lisa Dräger weitere drei Mal hinter sich greifen und allen war klar, dass es uns nicht gelingen würde, die Sensation aus dem Pokalfinale zu wiederholen. Trotzdem war die Stimmung im Stadion grandios. Spielen wir sonst vor 30-50 Zuschauern, waren diesmal über 350 Zuschauer dabei. Der HSG-Fanblock feuerte uns über volle 90 Minuten lautstark an, obwohl wir über die gesamte Spielzeit so gut wie keine Akzente in der gegnerischen Hälfte setzen konnten.
Allerdings überzeugten wir die Trainer und das Publikum mit einer geschlossenen und starken Abwehrleistung. Bis zur Halbzeit konnte Gütersloh keine weiteren Tore erzielen. Einige
Zuschauer, die uns zum ersten Mal spielen sahen, wunderten sich warum wir so wenige offensive Aktionen mit dem Ball hatten. Doch Taktikfuchs Jörg Burgstaler und sein Assistent Björn Oppitz hatten den Spielerinnen klar gemacht, dass jede eine Rolle in dem kompakten, kräftezehrenden Abwehrsystem hat, mit dem wir es Gütersloh möglichst schwer machen wollten, in die Nähe unseres Tores zu
gelangen. Alle HSG-Spielerinnen, ob auf dem Platz oder auf der Bank, blieben dem Versprechen treu, an diesem Tag füreinander und für den Verein alles zu geben.
Nur wenige Minuten nach Beginn der zweiten Hälfte erzielte Isabelle Wolf das 5:0 für die Gäste (52.). Direkt nach dem Wiederanpfiff spielte HSG-Mittelfeldmotor Henriette Schmidt, die beim
Pokalfinale noch verletzt zusehen musste, einen schwachen Rückpass, den eine Gütersloher Spielerin erlief. Innenverteidigerin Franziska Wendt konnte sich nur noch mit einem Foul helfen. Die souveräne Schiedsrichterin Franziska Wildfeuer entschied zu Recht auf Elfmeter und zeigte Wendt die gelbe Karte. Obwohl HSG-Torfrau Dräger die richtige Ecke ahnte, verwandelte FSV-Kapitänin Pia Lange
vom Punkt souverän zum 6:0. Nun galt es für die HSG nicht einzubrechen. Die Spielerinnen hielten sich an die taktischen Vorgaben, während Gütersloh nach Auswechslung der starken Annalena Rieke und Melissa Schulz, die zusammen drei der vier Tore in der ersten Hälfte markiert hatten, einen Gang zurück schaltete. Die ebenfalls sehr auffällige Pauline Berning, die vorher mehrfach an Lisa Dräger im
HSG-Tor gescheitert war, erzielte in der 66. Minute den 7:0-Endstand. Trainer Burgstaler wollte nicht zu früh wechseln, um keine Unruhe in das Abwehrgefüge zu bringen. Erst in der Schlußphase durften auch Magdalena Otte, Shahana Hohlweg und Neuzugang Jenny Koß noch Pokalluft schnuppern.
Nach Abpfiff der Partie waren schlussendlich alle zufrieden. Die Gäste, die in Schwerin übernachtet hatten und erst zum Spiel angereist waren, zeigten sich angetan vom Stadion und
dem dargebotenen Fußballfest. Für die Gastgeberinnen bleibt die gesammelte Erfahrung aus dem Duell mit einem so starken Gegner und die Erinnerung an die sensationelle Stimmung im Stadion. Spielführerin Carolin Klatt, die im Vorfeld ebenfalls unermüdlich viel Arbeit geleistet hatte und am Spieltag von zahlreichen Fans aus ihrer Brandenburger Heimat unterstützt wurde, sagte dazu nach Spielende: "Diesen Tag werden wir alle so schnell nicht vergessen."
Das gesamte Team der HSG Warnemünde Frauen möchten sich bei allen angereisten Fans bedanken, die das Spiel zu etwas ganz Besonderem gemacht haben! Es war wunderbar, so viele ehemalige HSG-Spielerinnen dabei zu haben und zu sehen, wie unser HSG-Nachwuchs sich entwickelt.
Ein besonderer Dank geht weiterhin an alle Sponsoren sowie an unseren Teammanager Andreas Kaatz, Spielerin Josefine Gess und Trainer Jörg Burgstaler, die das Event organisiert und mit Leben gefüllt haben. Antje Schröder und Jenny Engel danken wir für die organisatorische Unterstützung und die mediale Berichterstattung, Gunnar Rosenow und allen Pressevertretern für die wunderbaren Fotos und die Berichterstattung. Und Danke auch an alle anderen
fleißigen Helferinnen und Helfer... Ihr seid großartig!
Foto: Gunnar Rosenow
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